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"Zahnarzt war nicht das Richtige"
Drei Fragen an: Joachim Cavallucci hat mit LWP sein Berufsleben neu ausgerichtet

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Zahnarzt

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FREIBURG. Das Career-Center der Universität bietet vom 29. September an einen zweieinhalbwöchigen LWP-Intensivkurs an. LWP steht für "Life-Work-Planning" und ist eine in Deutschland noch relativ unbekannte Berufsfindungsmethode. BZ-Mitarbeiter Holger Schindler sprach mit Joachim Cavallucci (39), der vor zwei Jahren einen solchen Kurs besucht hat.  

BZ: Was ist LWP? 

Joachim Cavallucci: Im Grunde ist LWP eine Methode, um die eigenen beruflichen Ziele und Wünsche besser kennen zu lernen. Außerdem wird auch viel Zeit darauf verwendet, die eigenen Fähigkeiten besser kennen zu lernen. Das Wichtigste für die spätere Jobsuche ist, dass man sich nicht verstellen muss. Von Anfang an wird deutlich gemacht: So wie du jetzt bist, mit diesen oder jenen Erfahrungen und Qualifikationen, so gibt es einen Platz in der Arbeitswelt für dich. Da ist nichts Esoterisches oder Geheimnisvolles an LWP. Es ist aber mit Arbeit verbunden.

BZ: Wie hat sich LWP für Sie ausgewirkt?  

Cavallucci: Nach meinem Studium der Zahnmedizin habe ich zunächst als Zahnarzt gearbeitet. Ich habe aber bald gemerkt: Zahnarzt war nicht das Richtige. Da ich schon während des Studiums bei einer Filmproduktion mitgearbeitet hatte, habe ich 1998 mein Interesse zum Beruf gemacht und mit einem Geschäftspartner eine Filmproduktion gegründet. Das war schon näher an meinen Berufsvorstellungen, aber ganz zufrieden war ich noch nicht. Um mich zu orientieren, habe ich 2002 das LWP-Seminar besucht. Ich glaube, ich habe meine Interessen und die Erwartungen an Arbeitsbedingungen vorher nicht wirklich ernst genommen. "Man muss ja Geld verdienen!" und "Arbeit ist halt nicht immer angenehm!" kennen wir ja alle. Jetzt verstehe ich, dass es auch anders geht. Darauf aufbauend habe ich meine Existenz als Selbständiger neu geordnet. Jetzt arbeite ich alleine und gehe an die Akquise und Kundenauswahl ganz anders heran.

BZ: Für wen ist LWP Ihrer Ansicht nach geeignet? 

Cavallucci: Eigentlich für jeden, der für sein Berufsleben neue Perspektiven gewinnen will. Man muss das Gelernte dann eben auch umsetzen. Gleich das ganze Leben auf den Kopf stellen muss man dennoch nicht unbedingt, sondern kann sich mit der Umsetzung auch Zeit lassen. Letztlich kann man aber wirklich seinen Traumjob damit finden.

Badische Zeitung, 07.09.2004

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